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Smartphone-Wärmebildkamera

Thermal Master P2 im Test: Mini-Wärmebildkamera fürs Handy

Die Thermal Master P2 macht Temperaturverläufe sichtbar, misst bis 600 °C und passt in jede Hosentasche. Hier unser Test der Mini-Wärmebildkamera.

Autor: Matthias Metzler • 8.5.2025 • ca. 4:15 Min

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Thermal MasterP2
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Getestet durch die Redaktion PCgo + PC Magazin.
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Klein und vielseitig: Die Wärmebildkamera P2 für Smartphones und Tablets.
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Mit nur 9,7 Gramm bietet die Thermal Master P2 Wärmebildtechnik für die Hosentasche. Wir prüfen, für welche Einsatzgebiete sich die Mini-Wärmebildkamera eignet und ob sie den Preisunterschied zu Profigeräten rechtfertigt.Was sind die technischen Daten der Mini-Wärmebildkamera?Die Thermal Mast...

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Pro

  • Extrem kompakt und leicht (9,7 g)
  • Großer Temperaturbereich (–20 °C bis 600 °C)
  • Sinnvolle Bildauflösung (512 × 384 Pixel, hochskaliert)
  • Niedriger Stromverbrauch

Contra

  • Nur für Android verfügbar
  • Keine IP-Zertifizierung (nicht wasser-/staubgeschützt)
  • Einschränkungen bei Nahaufnahmen sehr kleiner Objekte

Fazit

Die Thermal Master P2 ist eine extrem kompakte und leistungsstarke Wärmebildkamera für Android-Smartphones. Sie bietet eine gute Bildqualität, deckt einen breiten Temperaturbereich ab und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten zum angemessenen Preis. Ideal für Heimwerker, Hausbesitzer und technikbegeisterte Nutzer, die eine handliche Wärmebildlösung suchen.

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Mit nur 9,7 Gramm bietet die Thermal Master P2 Wärmebildtechnik für die Hosentasche. Wir prüfen, für welche Einsatzgebiete sich die Mini-Wärmebildkamera eignet und ob sie den Preisunterschied zu Profigeräten rechtfertigt.

Was sind die technischen Daten der Mini-Wärmebildkamera?

Die Thermal Master P2 zählt mit Abmessungen von 31 × 21 × 9,8 mm und einem Gewicht von 9,7 Gramm zu den kleinsten Wärmebildkameras für Smartphones. Das Gerät arbeitet mit einem IR-Sensor, der eine native Auflösung von 256 × 192 Pixeln liefert. Per Software wird das Bild auf 512 × 384 Pixel hochskaliert, was für ein ausreichend scharfes Wärmebild sorgt, auch wenn feine Details limitiert bleiben.

Der Temperaturmessbereich reicht von -20 °C bis 600 °C und übertrifft damit viele Modelle der Konkurrenz. Die Messgenauigkeit beträgt laut Hersteller ±1,5 °C oder ±1,5% - je nachdem, welcher Wert größer ist. Die thermische Empfindlichkeit (NETD) liegt bei ≤40 mK bei 25 °C.

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Die Thermal Master P2 wird einfach an den USB-C-Port des Smartphones angesteckt.
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Die Kamera wird über USB-C mit Android-Smartphones (ab Version 6.0) verbunden und benötigt keinen eigenen Akku. Der Stromverbrauch liegt bei etwa 0,3 Watt, was auch längere Einsätze ohne nennenswerte Belastung des Smartphone-Akkus ermöglicht.

Die Bildwiederholrate beträgt 25 Hz, das Sichtfeld 56° × 42,2°. Zwölf Farbpaletten, ein digitaler 15-fach-Zoom und die Möglichkeit, Fotos und Videos direkt auf dem Smartphone zu speichern, runden die Ausstattung ab.

Ein IP-Schutz gegen Staub und Wasser fehlt. Schade für Apple-Nutzer: Trotz USB-C-Anschluss ist das Modell P2 nicht mit neueren iPhones kompatibel.

Wie sind Installation und Bedienung der Thermal Master P2?

Die Inbetriebnahme der Thermal Master P2 ist unkompliziert: Nach dem Herunterladen der Temp Master-App aus dem Google Play Store wird die Kamera direkt an den USB-C-Anschluss des Smartphones gesteckt und ist sofort einsatzbereit, nachdem man den Zugriff auf die Kamera erlaubt hat.

Praxis-Tipp: Bei Smartphones mit dicken Schutzhüllen kann der Anschluss erschwert sein, ein mitgeliefertes USB-C-Verlängerungskabel schafft hier aber Abhilfe.

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Lieferumfang der Thermal Master P2: Kamera (Mitte), USB-C-Verlängerung (u.), Transport-Case mit Karabiner (o.) und Anleitung (r.).
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Die App bietet zahlreiche Funktionen, darunter verschiedene Farbpaletten, Temperaturmesswerkzeuge und einen digitalen Zoom. Die Menüführung ist grundsätzlich übersichtlich, einige Einstellungen sind jedoch etwas versteckt. Die App lief in unserem Test stabil, einigen Anwender berichten im Google Play-Store jedoch von gelegentlichen Abstürzen.

Die Temperaturanzeige erfolgt dank der Bildwiederholrate von 25 Hz nahezu in Echtzeit. Bei der Messung hat man die Wahl zwischen einem Temperaturmessbereich von -20°C bis 150°C oder 100°C bis 600°C – man kann aber auch eine automatische Umschaltung wählen und muss sich dann keinen Kopf machen.

Bei der Aufnahme der Fotos und Videos hat man die Wahl zwischen zwölf Farbpaletten – je nach Motiv macht das auch Sinn. Zudem steht ein digitaler 15-fach-Zoom bereit. Alle Fotos und Videos können natürlich direkt auf dem Smartphone gespeichert werden.

Da die Kamera mit Infrarot (von 8 bis 14 µm) arbeitet, erkennt sie keine Objekte durch Glasscheiben, was auch die kältere Darstellung der Brille im Wärmebild ganz unten erklärt. Gleiches gilt für Objekte im Wasser. Die Kamera ist zudem nicht für den Einsatz unter Wasser geeignet.

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Links: Wenn die P2 verbunden ist, tippen Sie auf "Camera", um die Aufnahme zu starten. Je nach Oberfläche des Objektes sollte zuvor in den Einstellungen (Mitte) der "Emissionsgrad" angepasst werden, um die Messgenauigkeit zu optimieren. Rechts: Zu allen aufgenommenen Fotos können auch später noch Messberichte erstellt werden.
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Praxis-Tipp: Um exakte Temperaturmessungen auf unterschiedlichen Oberflächen zu erhalten, sollte der Emissionsgrad in der App an das jeweilige Material angepasst werden, da verschiedene Materialien unterschiedlich viel Infrarotstrahlung abgeben. Öffnen Sie dazu das Hauptmenü der Temp Master App und wählen Sie im Einstellungsbereich die Option „Emissionsgrad“. Hier können Sie den Wert passend zur Oberfläche einstellen, um die Messgenauigkeit zu optimieren, siehe Bild unten.

Um ein aufgenommenes Foto in der Temp Master App zu analysieren, öffnen Sie zunächst die Galerie innerhalb der App und wählen das gewünschte Bild aus. Anschließend stehen Ihnen verschiedene Analysewerkzeuge wie Punkt-, Linien- oder Flächenmessung zur Verfügung, mit denen Sie nachträglich Temperaturwerte an beliebigen Stellen im Bild ablesen können. So lassen sich auch gespeicherte Aufnahmen detailliert auswerten und für Berichte oder Dokumentationen nutzen.

Anwendungsszenarien für die Thermal Master P2

Wie überzeugt die P2 bei der Analyse von Elektronik?

Für die Analyse von Elektronikkomponenten eignet sich die P2 gut, solange es um größere Bauteile wie Prozessoren, Spannungsregler oder Kühlkörper geht. Die Kamera erkennt Temperaturunterschiede zuverlässig und hilft, überhitzte Bauteile frühzeitig zu identifizieren. Bei sehr kleinen Komponenten stößt die Kamera jedoch an ihre Grenzen, da der feste Fokus und der Mindestabstand von etwa 10 cm die Detailgenauigkeit einschränken. Für Hobby-Elektroniker und den schnellen Check reicht die Leistung aus, für professionelle Platinenanalysen empfiehlt sich ein Modell mit Makroobjektiv.

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Links: Die zwölf Farbpaletten in der App erleichtern die Darstellung der Temperaturunterschiede. Rechts: Typische Wärmeentwicklung einer Grafikkarte ­unter Last – aufgenommen mit der P2.
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Wie schlägt sich die P2 bei der Gebäudeinspektion?

Bei der Haus- und Gebäudeinspektion spielt die Thermal Master P2 ihre Stärken aus. Wärmebrücken, undichte Fenster oder schlecht gedämmte Wandbereiche werden schnell sichtbar. Die hohe thermische Empfindlichkeit der P2 ermöglicht es, selbst kleine Temperaturunterschiede zu erkennen. Dank der kompakten Bauweise können auch schwer zugängliche Stellen problemlos überprüft werden.

Wie nützlich ist die P2 für die Analyse von Heizungsanlagen?

Auch im Bereich Heizung und Sanitär punktet die Thermal Master P2. Fußbodenheizungen, Rohrleitungen und Heizkörper lassen sich effizient auf Defekte oder ungleichmäßige Wärmeverteilung überprüfen. Der große Temperaturbereich bis 600 °C ermöglicht auch die Kontrolle von Heizungskesseln und anderen heißen Komponenten. Die verschiedenen Farbpaletten in der App erleichtern das Erkennen von Temperaturunterschieden und helfen, Problemstellen schnell zu lokalisieren.

Praxis-Tipp: Vermeiden Sie zu viel Feuchtigkeit und Staub während der Nutzung der P2, denn die Kamera ist nicht gegen Umwelteinflüsse geschützt.

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Fazit: Für wen lohnt sich die Thermal Master P2?

Die Thermal Master P2 ist eine extrem kompakte und leistungsstarke Wärmebildkamera für Android-Smartphones. Sie bietet eine gute Bildqualität, deckt einen breiten Temperaturbereich ab und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten zum angemessenen Preis. Ideal für Heimwerker, Hausbesitzer und technikbegeisterte Nutzer, die eine handliche Wärmebildlösung suchen.

Die Investition lohnt sich besonders, wenn schnelle Inspektionen im Alltag gefragt sind, etwa zur Erkennung von Wärmelecks, überhitzten Geräten oder defekten Heizungen. Für professionelle Anwender, die spezielle Anforderungen an Robustheit oder Detailgenauigkeit haben, empfiehlt sich ein Blick auf höherpreisige Alternativen mit zusätzlichen Funktionen.

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Der Autor dieses Artikels im Wärmebild-Check: Temperaturen hinter Glasscheiben (hier die Brille) kann die P2 nicht richtig messen, was auch die kältere Darstellung erklärt.
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Technische Daten der Thermal Master P2

Vollbild an/aus
Kategorie Wert
IR-Auflösung256 × 192 Pixel (softwareseitig hochskaliert auf 512 × 384 Pixel)
Temperaturbereich-20°C bis 600°C
Genauigkeit±1,5°C oder ±1,5% (je nachdem, welcher Wert größer ist)
NETD (thermische Empfindlichkeit)≤40 mK @ 25°C
Bildfrequenz25 Hz
Sichtfeld (FOV)56° × 42,2°
Gewicht9,7 g
Abmessungen31 × 21 × 9,8 mm
AnschlussUSB-C (nur Android ab Version 6.0)
ZoomDigitaler 15-fach-Zoom
Farbpaletten12 (u.a. Weiß/Schwarz-heiß, Eisenrot, Rot-heiß)
Stromverbrauchca. 0,3 W
SpeicherungFoto- und Videoaufzeichnung, Analyseberichte
BesonderheitenEmissionsgrad einstellbar, sekundäre Temperaturanalyse, kein IP-Schutz