Xiaomi Poco X7 Pro getestet: Was für ein Preis-Leistungs-Kracher!
Mehr zum Thema: XiaomiDas Poco X7 Pro ist keine Schönheit, liefert aber ein überragendes Preis-Leistungsverhältnis. Unser Test zeigt: Für 300 Euro bekommt man nirgendwo einen schnelleren Prozessor oder ein helleres OLED. Auch die Kamera ist stark, das zeigt der Vergleich mit dem Nothing Phone 3a.

Mit der Marke Poco möchte Xiaomi vor allem eine junge Käuferschicht ansprechen, der ein starkes Preis-Leistungsverhältnis wichtig ist. Die X-Serie legt den Fokus zusätzlich auf die Performance, ein starker Prozessor ist hier Pflicht. Aber der ist nicht das einzige Highlight der Ausstattung des n...
Mit der Marke Poco möchte Xiaomi vor allem eine junge Käuferschicht ansprechen, der ein starkes Preis-Leistungsverhältnis wichtig ist. Die X-Serie legt den Fokus zusätzlich auf die Performance, ein starker Prozessor ist hier Pflicht. Aber der ist nicht das einzige Highlight der Ausstattung des neuen Flaggschiffes Poco X7 Pro. Was Xiaomi in diesem Jahr in das Smartphone gepackt hat, ist bemerkenswert, vor allem in Anbetracht eines auf 330 Euro gesunkenen Preises (bei Media Markt).

Design und Haptik kunststofflastig
Während das Display des X7 Pro von Gorilla Glas der aktuellen Generation (Victus 2) geschützt wird, hat es auf der Rückseite nur für eine auf Hochglanz polierte Kunststoffplatte gereicht, die kratzeranfällig ist und Fingerabdrücke gut sichtbar macht. Auch der Rahmen besteht nur aus Kunststoff in mattglänzender Aluminiumoptik. Bei der uns zum Test vorliegenden schwarzen Variante ist der Funken nicht übergesprungen, das X7 Pro macht einen billigen Eindruck. Uns hat das Kunstlederdesign des 2024er-Vorgängers X6 Pro (zum connect-Test) besser gefallen. Wir empfehlen daher, auch beim X7 Pro auf dieses Material zu setzen, denn neben der schwarzen und grünen Standardvariante ist auch eine gelb-schwarze Variante mit Kunstlederrückseite erhältlich.
Beim Wasserschutz hat Xiaomi ordentlich nachgelegt, von IP54 (X6 Pro) zu IP68 (X7 Pro). Für ein 300-Euro-Smartphone ist das stark.
Größe und Gewicht bewegen sich für einen 6,7-Zöller im Normalbereich, hier gibt es keine Auffälligkeiten. Der Displayrahmen ist zwar nicht symmetrisch, aber für diese Preisklasse sehr schmal. Ein weiterer Pluspunkt für das Poco X7 Pro.

Überragendes Display
Auch das Display präsentiert sich in Bestform, denn für den schmalen Taler bietet das X7 Pro eine überragende Darstellungsqualität. Das OLED stellt Inhalte mit 120 Hertz dar, schafft eine hohe Auflösung (2.712 x 1.220 Pixel) und obendrauf auch eine hohe Leuchtkraft, selbst bei direkter Sonne wird der Nutzer nicht enttäuscht. Die Messwerte bewegen sich auf dem Niveau eines Oberklasse-Smartphones, nur bei den Software-Einstellungen hat Xiaomi gedrosselt, auch um eine Differenzierung zu den teureren Modellen aufrecht zu erhalten: Es gibt keine adaptive Anpassung der Farbtemperatur und es fehlt ein vollwertiges Always-on-Display, der Bildschirm wird nach 10 Sekunden vollständig inaktiv.

Poco X7 Pro mit Performance auf Spitzenniveau
Mit dem Mediatek Dimensity 8400 Ultra ist im Poco X7 Pro ein moderner Chipsatz eingebaut. Das Modell wurde Ende 2024 vorgestellt und ist eigentlich für Oberklasse-Smartphones vorgesehen, die Leistung bewegt sich entsprechend auf einem hohen Niveau. In Benchmarks erreicht das X7 Pro Spitzenwerte, etwa bei Geekbench oder Antutu. Bei grafiklastigen Benchmarks fällt die Leistung hinter das Niveau der letztjährigen Top-Smartphones zurück, aber das ist kein Beinbruch. Alle Spiele, auch Grafikkracher wie Genshin Impact oder PUBG Mobile laufen in der höchsten Detailstufe butterweich durch.
Auch das thermische Management überzeugt und ist besser als bei so manchem Top-Smartphone: Unter Last wird die Rückseite zwar warm, aber nicht zu heiß, sodass der Prozessor über einen längeren Zeitraum die volle Leistung abrufen kann: Im 3D Mark Stress Test wird eine Stabilität von knapp 80 Prozent erreicht, was ein sehr guter Wert ist.
Mit 8 oder 12 GB stehen dem Prozessor ordentlich Speicherreserven zu Seite. Xiaomi verkauft das Poco X7 Pro in drei Speichervarianten:
- 8/256 GB: 320 Euro
- 12/256 GB: 330 Euro
- 12/512 GB: 360 Euro
Auch hier sticht wieder das gute Preis-Leistungsverhältnis heraus, denn zum einen setzt Xiaomi mit UFS-4.0 und LPDDR5 auf moderne Standards, zum anderen ist der Aufpreis für den Speicher moderat und sehr fair.

Rasantes Tempo in WiFi-Netzen
Auch bei unseren WLAN-Messungen positioniert sich das X7 Pro über dem Durchschnitt. Mit Spitzendatenraten von 1.620 MBit/s und durchschnittlich 1.411 MBit/s im Download mit WiFi 6 haben wir bessere Werte als bei so manchem 1.000-Euro-Smartphone gemessen. Bei simulierter schlechter Verbindung zum Router bricht die Verbindung allerdings stark ein und erreicht nur noch durchschnittliches Niveau.
Ansonsten bietet das X7 Pro bei der Connectivity Dual-SIM mit zwei Nano-SIM-Karten und aktuelles Bluetooth 5.4 samt den HiRes-Audio-Codes LDAC und aptX Adaptive. Verzichten muss man auf eSIM und auf einen schnellen USB-Anschluss. Hier verbaut Xiaomi nur USB-2.0, was für die Preisklasse normal ist. Auch Standards wie Ultra Wideband oder Auracast bleiben den Top-Smartphones vorbehalten. Dafür ist wieder ein IR-Blaster eingebaut, um Musikanlagen oder TVs zu steuern. Außerdem bekommt man gute Stereo-Speaker, die direkt im Rahmen eingelassen sind.

Kamerasystem mit starker Hauptkamera
Beim Kamerasystem hat Xiaomi eine Optik weggelassen, was aber kein großer Verlust ist. Denn den Verzicht auf eine Makrolinse, die ohnehin keine gute Qualität geliefert hat, dürfte kaum jemand bedauern. Stattdessen gibt es zwei Brennweiten, die obligatorische Hauptkamera, ein moderates Weitwinkel, und ein Ultraweitwinkel mit 8 Megapixel, das man nur bei sehr guten Lichtverhältnissen benutzen sollte. Die Hauptkamera, bei der es sich um den 50 Megapixel-Sensor IMX882 von Sony handelt, macht dagegen einen sehr guten Job. Sie erreicht im Kameratest in unserem Testlab eine überragende Qualität bei sehr guten Lichtverhältnissen und hält ein gutes Qualitätsniveau, wenn es dunkler wird.
Der Portrait-Modus liefert gute Ergebnisse, allerdings ohne die Klasse und die Einstellungsmöglichkeiten der Leica-Smartphones von Xiaomi zu erreichen. Auch ein Pro-Modus ist vorhanden, aber auch hier nur mit Einschränkungen, man kann keine RAW-Bilder aufzunehmen. Wer mehr will, muss mehr Geld ausgeben.
Videos nimmt man maximal in 4K mit 60 fps auf, auch HDR-Videos und 10-Bit-LOG-Aufnahmen sind möglich, was in der Preisklasse sehr gut ist.

Xiaomi Poco X7 Pro Kamerawertung
Vollbild an/ausKamera | Lichtbedingung | Bewertung Fotoqualität |
---|---|
Ultraweitwinkel | befriedigend (69 Punkte) |
hell | Nacht | gut | mangelhaft |
Weitwinkel | sehr gut (92 Punkte) |
hell | Nacht | überragend | gut |
Zweifachzoom digital | gut (76 Punkte) |
Langes Tele | - |
GESAMTWERTUNG | BEFRIEDIGEND (71 PUNKTE) |

Poco X6 Pro kommt mit HyperOS
Xiaomi spielt HyperOS 2.0 auf das X7 Pro, die Benutzeroberfläche basiert auf Android 15. Die Oberfläche hat ein modernes Design und bietet viele Funktionen wie ein Zweitprofil, eine App-Sperre und individuelle Benachrichtigungssteuerung. Wer mehrere Xiaomi-Geräte mit HyperOS hat, profitiert von einer engen Vernetzung zwischen den Geräten, die ein nahtloses Arbeiten über verschiedene Geräteklassen hinweg erlaubt.
Natürlich spielt auch das Trendthema Künstliche Intelligenz (AI) eine Rolle, auch hier ist man mit dem X7 Pro gut unterwegs. Circle to Search ist installiert, Google Gemini direkt über einen längeren Druck auf die Power-Taste zugänglich. Zusätzlich gibt es Funktionen wie den "AI Interpreter", "AI Notes" oder "AI Recorder", damit sind Echtzeit-Übersetzungen, Transkriptionen Zusammenfassungen von Texten möglich.
Konkrete Angaben zum Software-Support sind bei Poco leider schwer zu bekommen, aber man kann von "3+4" ausgehen, also drei neuen Android-Versionen und vier Jahren Sicherheitspatches. Das ist für die Preisklasse in Ordnung

Hervorragende Akkulaufzeit und sehr schnelles Aufladen
In unserem Laufzeittest erreicht das X7 Pro 17:30 Stunden mit einer Akkuladung. Das ist ein ausgezeichneter Wert, damit kommt man locker mehr als einen Tag über die Runden. Leider hat Xiaomi den Lieferumfang zusammengestrichen, eine Schutzhülle findet sich zwar weiterhin in der Schachtel, aber kein Netzteil mehr. Wer das passende Netzteil hat, freut sich über ein hohes Tempo: Maximal 90 Watt sind möglich, nach 16 Minuten steht der Akku bei 50 Prozent, nach 57 Minuten ist das Phone zu 100 Prozent geladen. Der Akku ist also ein großer Pluspunkt des X7 Pro.
Dass kabelloses Laden nicht unterstützt wird, kann man angesichts eines Preispunktes von 300 Euro schlecht kritisieren.

Durchwachsene Funkeigenschaften
Die Funkmessungen liefern beim Poco X7 Pro gemischte Ergebnisse, mit einem Muster, das man schon vom Vorgänger X6 Pro kennt. Bei LTE-Verbindungen messen wir gute Empfangswerte mit einer gleichmäßigen Sendeleistung über alle drei LTE-Bänder. Der 5G-Empfang ist dagegen enttäuschend, was auf durchweg niedrige Sendeleistungen zurückzuführen ist. Vor allem bei 5G 2100 MHz und dem wichtigen 3,6-GHz-Band ist die Strahlungsleistung zu niedrig. Zudem fehlt dem Poco X6 Pro die Low-Low-Bandkombination bei 5G NSA (700 MHz), die für die 5G-Versorgung auf dem Land genutzt wird.
Auf sehr gutem Niveau bewegt sich dagegen die Sprachqualität beim Telefonieren, die mit einer hohen Verständlichkeit punktet. Zudem messen wir eine sehr gute Geräuschunterdrückung bei Straßenlärm, während Stimmengewirr im Hintergrund nur mäßig aus einem Gespräch herausgefiltert wird.

Fazit: Der ultimative Preiskracher
Xiaomi liefert mit dem Poco X7 Pro einen Preiskracher: 300 Euro für ein Smartphone mit Top-Prozessor, hellem OLED und IP68 sind eine Kampfansage. Auch das Kamerasystem enttäuscht nicht, die Hauptkamera knipst sehr gute Fotos. Weniger gefallen haben uns das fingerabdruckanfällige Design, der schlechte 5G-Empfang und das miese Ultraweitwinkelobjektiv. Aber bei dem Preis bleibt diese Kritik im Hals stecken - wer mehr will, muss einfach mehr Geld ausgeben.
Xiaomi Poco X7 Pro Testergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Bewertung und Punkte |
---|---|
AUSDAUER (max.125): | sehr gut (117) |
AUSSTATTUNG (max. 210): | befriedigend (155) |
System (max. 55): | gut (42) |
Display (max. 35): | überragend (34) |
Connectivity (max. 25): | ausreichend (16) |
Kamera (max. 80): | ausreichend (49) |
Features (max. 15): | sehr gut (14) |
HANDHABUNG (max. 40): | gut (33) |
Handlichkeit (max. 25): | gut (20) |
User Interface (max. 5): | überragend (5) |
Verarbeitungsqualität (max. 15): | gut (13) |
MESSWERTE (max. 125): | gut (94) |
Akustik (max. 35): | sehr gut (30) |
Senden und Empfangen (max. 90): | befriedigend (92) |
LTE-Bewertung: | gut |
5G-Bewertung: | befriedigend |
connect-URTEIL (max. 500): | gut (397) |
Xiaomi Poco X7 Pro Messergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Messergebnisse |
---|---|
CONNECTIVITY | |
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg): | -0.3/0.990 |
max./mittlerer Durchsatz WLAN (Mbit/s): | 1620 |
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): | 195.9 |
AKUSTIK-MESSUNG | |
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | |
Lautstärke (dB): | 11.8/15.7 |
Klang (MOS/max. 5P.): | 3.7/3.6 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): | 3.5 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): | 2.4 |
AUSDAUER | |
typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): | 17:30 |
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): | 16/57 |
DISPLAY | |
Helligkeit/Boost (Candela): | 518/1245 |
AUDIOPLAYER | |
max. Lautstärke Lautsprecher (dB): | 82 |